Existenz statt Entwicklungshilfe

give a man a fish, you feed him for a day; teach a man to fish, you feed him for life.

Ein großes Ziel der Entwicklungszusammenarbeit muss es sein, den Menschen in benachteiligten Regionen der Welt eine Perspektive zu geben. Das Aufbauen von Existenzen, die Schaffung fairer Handelsbedingungen und Bildung auf allen Ebenen wird ein nachhaltiges sicheres Leben in allen Ländern ermöglichen. Dafür müssen international politische Rahmenbedingen geschaffen werden, eben nicht nur im Umweltschutz sondern auch in den Bereichen Sozialstandards und in Handelsabkommen.

Nur eine solidarische Welt kann eine gerechte und friedvolle Welt sein.“ Richard von Weizäcker 11.06.1986.

Was wird die Entwicklungszusammenarbeit in den nächsten Jahren bewirken? Wie wird sich die globale Ungerechtigkeit darstellen?

Ich sehe dafür zwei Szenarien:

Szenario -1-

⇒ Die Lebensbedingungen haben sich zwischen den Ländern des globalen Südens und den Industrieländern angenähert.

⇒ Gute Regierungsführungen in allen Ländern haben Rahmenbedingungen geschaffen, die ein solidarisches Zusammenleben in Heimatländern ermöglichen.

⇒ Die Fluchtbewegungen nach Europa sind zum Erliegen gekommen, die europäischen Außen-Grenzen sind durchlässig für Menschen und Waren zu fairen Konditionen.

Szenario -2-

⇒ Die Lebensbedingungen in vielen Regionen haben sich weiterhin verschlechtert.

⇒ Die von der Vereinten Nation verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungsziele SDGs wurden nicht erreicht.

⇒ Die Fluchtbewegungen nach Europa und in die USA haben stark zugenommen.

⇒ Die Außen-Grenzen Europas sind nahezu unüberwindbar, die überwiegende Zahl der Menschen erreichen das Ziel ihrer Flucht nicht lebend.

Nur ein gemeinsames Engagement Aller wird dazu führen, dass wir dem Szenario Eins näher kommen als dem zweiten. Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Entwicklungszusammenarbeit ist ein entscheidender Hebel zur Bekämpfung von Fluchtursachen.

Perspektiven in der Heimat zu haben ist Motivation zum Bleiben und Stärkung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen. Wenn wir weitermachen wie bisher, werden wir unsere Ziele bis 2030 nicht erreichen.

So lange wir diesen Zustand nicht erreicht haben gilt: Refugees Welcome!

Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)